Sonnensegler Verlag | Danke – die Story
Die Geschichte hinter der Challenge
Erzählt von der Autorin Martina Angela Rohr
Es begann Ende Mai 2018. Im Reitstall, in dem auch ich meine Pferde untergebracht hatte, erzählte mir eines Abends die Besitzerin einer etwas älteren Stute besorgt, dass sich ihr Pferd an diesem Tag beim Longieren seltsam klamm und steif bewegt hatte. Die Reiterin machte sich Sorgen, ob es vielleicht erste Anzeichen einer dauerhaften Erkrankung, etwa der Gelenke, sein könnten, was angesichts des Alters der Stute nicht abwegig gewesen wäre.
Während ich der Besitzerin zuhörte, erhielt ich – wie so oft – parallel von einer anderen „Quelle“ eine Erläuterung für das heutige Verhalten dieses Pferdes: Sie hatte sich tagsüber wegen irgendetwas in ihrer Herde erschrocken und durch eine schnelle, ungünstige Bewegung eine Muskelverspannung „eingefangen“. Tiere können – ebenso wie wir Menschen – physisch mitunter lange an unschönen Erlebnissen festhalten. Auch ihnen kann es enorm helfen, bewusst dafür zu sorgen, dass sich die traumatischen Eindrücke oder Informationen in den Zellen wieder auflösen und verflüchtigen dürfen.
Im Fall der Stute war es tatsächlich so: Sie musste nur gedanklich aus ihrem Schreckerlebnis geholt werden. Dann würden sich ihre Muskeln wieder entspannen und sie könnte völlig normal laufen. All dies ging mir binnen zweier Atemzüge durch den Kopf, während ich gleichzeitig der Reiterin zuhörte.
Ich fragte sie, was sie denn nun vorhabe. Meine eigenen Gedanken behielt ich erst einmal für mich. Denn wenn ich den zeitgleich zu einer Unterhaltung in meinem Kopf ablaufenden Informationsfluss äußere, werde ich von meinem Gegenüber gern schräg angesehen. Dies ist durchaus verständlich, da es in der Tat oft keine gewöhnlichen und vor allem nicht belegbare Überlegungen sind.
Auch in diesem Fall war mir bewusst, dass die Reiterin spontan vielleicht nichts mit meinen Gedankengängen würde anfangen können. Zudem war sie von ihrem Arbeitstag und der Sorge um ihre Stute sichtlich müde. Eine eingehende Beschreibung dessen, was ich wusste, war also keine gute Option. Es brauchte eine einfache Lösung, die sie an diesem Abend gedanklich noch aufnehmen und bis zum darauffolgenden Nachmittag umsetzen könnte. Daher meine Frage, was sie als Nächstes tun wolle. Da es bereits außerhalb der regulären Zeit war, um einen Tierarzt zu rufen, und die Stute sich nicht in einem akut behandlungsbedürftigen Zustand befand, wollte die Besitzerin den nächsten Tag abwarten: „Vielleicht verläuft es sich ja wieder.“
Das klang vernünftig, da sich manche Symptome tatsächlich leichter diagnostizieren lassen, wenn bereits ein wenig Zeit vergangen und das Symptom durch weitere Bewegung deutlicher geworden ist. Sollte es sich tatsächlich nur um eine momentane körperliche Unstimmigkeit handeln, kann sich diese bis zum nächsten Tag auch wieder verflüchtigt haben.
Nun war ich an besagtem Abend also Teil des „Brainstormings“ der Reiterin geworden, mit dem sie sich bestätigen wollte, dass ihr Vorhaben, einen Tag abzuwarten, ein gutes war. Zur Überbrückung der von ihr beschlossenen Wartezeit schlug ich ihr vor: „Wie wäre es, wenn du bis morgen möglichst viele deiner sorgenvollen Gedanken, die du bis dahin vermutlich um dein Pferd haben wirst, durch ein Danke ersetzt?“ Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Gedanken an unsere Lieben auch dann bei ihnen ankommen, wenn wir diese etwa zu Hause auf der Couch sitzend „wälzen“. Sobald wir an jemanden denken, sei es Mensch oder Tier, stellen wir eine Verbindung zu ihnen her. Unsere Gedanken reisen – wie wir das heute von der Informationsübertragung im Internet kennen – unmittelbar zu ihnen.
Hinweis: Die Übermittlung lässt sich eindämmen, etwa indem du dich in deiner Vorstellung in eine geschützte Kugel – etwa aus Energie oder Licht – begibst. Darin kannst du in Ruhe deinen Gedanken frönen, ohne dass sich diese versehentlich übertragen.
Bei bereits ungewollt ausgesendeten Impulsen hast du zudem die Möglichkeit, diese wieder zurückzuholen. Ich pfeife sie gern zurück wie meine Hunde, wenn diese unaufgefordert auf entgegenkommende Spaziergänger zulaufen, um diese freudig zu begrüßen. Oder ich stelle mir vor, wie sich meine Gedanken, die bereits im Kopf des anderen angekommen sind, darin etwa mit Laserlicht ausradieren.
Aber zurück zur Reiterin und ihrer Stute: Um ihre Lauffähigkeit wiederherzustellen, war es hilfreich, sie das Erlebnis vergessen zu lassen, das ihre Verspannungen verursachte. Ein bewusst wiederholt an die Stute geschicktes Danke seitens der Besitzerin könnte dabei durchaus wirksam sein. Viele ihrer besorgten Gedanken um ihre geliebte Fellnase würden dadurch gar nicht erst gedacht und an die Stute gesendet werden. Denn weitere angstbesetzte Vorstellungen hätten die Muskelverspannung nur verstärkt und wären für den Prozess des Loslassens abträglich gewesen.
Die Besitzerin wollte es versuchen. Sie hatte nichts zu verlieren. Ihre Befürchtungen gegen ein Danke auszutauschen, würde sie keinen Cent kosten. Und für sie selbst wäre es ein Weg, sich bis zum nächsten Tag immer wieder aus ihrem Gedankenkarussell zu holen. Einen Versuch war es wert. Ich war neugierig, was es bringen würde.
"Danke" beginnt zu wirken ...
Wir liefen uns am nächsten Tag über den Weg, nachdem sie bereits mit ihrem Pferd gearbeitet hatte. Sie strahlte von einem Ohr bis zum anderen: Ihre Stute hatte sich vollständig erholt.
Dies war der Vorläufer für die Entstehung der Dankbarkeits-Challenge. Denn just am darauffolgenden Tag erzählte mir eine andere liebe Bekannte aus dem Stall, dass bei ihrem noch recht jungen Pferd eine chronische Verengung der hinteren Fesselringbänder diagnostiziert worden sei. Dies führe bei vermehrter Bewegung zu einer schmerzhaften Entzündung. Aus medizinischer Sicht gäbe es zwei Möglichkeiten: die Stute nicht mehr zu reiten oder aber die Bänder zu durchtrennen. Ob das Tier jedoch nach solch einem Eingriff gut damit leben könnte und wieder reitbar sein würde, konnte ihr niemand garantieren. Meine Bekannte, die ihre Stute über alles liebte, war am Boden zerstört.
Während sie mir von der Hiobsbotschaft berichtete, erhielt ich parallel die Information, die Stute sei heilbar, wenn die Besitzerin den Mut aufbrächte, sich auf unkonventionelle Weise dafür einzusetzen. Sie und ihr Mann, der ebenfalls regelmäßig im Stall war, um nach der Stute zu sehen, sind bodenständige Menschen und liebevoll im Glauben an Gott verankert. Ich wusste, das würde helfen.
Der Tierarzt wollte in 30 Tagen wiederkommen. Die bisher in der Herde lebende Stute würde bis dahin in einem Einzelpaddock am Stall untergebracht werden. In einem Monat sollte untersucht werden, ob durch das Ruhigstellen zumindest die akute Entzündung abgeklungen war, um dann den nächsten Schritt zu besprechen. Ich fragte die Besitzerin, ob sie denn glauben könne, dass ihre Stute heilbar sei, und die 30 Tage nutzen wolle, um dem Tierarzt bei seinem nächsten Besuch ein hoffentlich gesundes Pferd vorzustellen. Ich würde sie begleiten und mental unterstützen.
Vorschlag war, all ihren Glauben und ihr Gottvertrauen einzusetzen, dass ihre Stute gesund sein darf. Dies war wichtig, denn meine Bekannte musste in den nächsten 30 Tagen mit jeder Faser ihres Körpers ein gesundes Pferd visualisieren können. Als mentalen „roten Faden“ schlug ich ihr vor – ähnlich wie der Reiterin am Vortag –, ihre sorgenvollen Gedanken um ihre Stute täglich so oft wie möglich schlicht durch ein in den Raum gestelltes Danke zu ersetzen. Die Idee gefiel der Besitzerin und sie wollte es versuchen. Auch sie konnte nur gewinnen.
