Sonnensegler-Verlag

 

Mandala von Christian Lindemann30 Tage – 30 gute Gedanken ...

Zu Hause überlegte ich, wie ich sie am besten unterstützen konnte. Denn sie sollte nach Möglichkeit 30 Tage lang unerschütterlich in ihrem Glauben bleiben, um das Gefühl, ein gesundes Pferd zu haben, nachhaltig ins Universum auszustrahlen. Dass der Verstand dabei immer wieder Zweifel anmelden würde, war zu erwarten. Die Herausforderung ist, den Glauben an das Unsichtbare – und damit an ein Wunder – auch dann aufrechtzuerhalten, wenn wir damit vielleicht allein auf weiter Flur sind.

Mir kam der Gedanke, der Besitzerin zur Unterstützung 30 Tage lang jeden Morgen per Handy eine Textnachricht zu schicken, um sie an ihr Vorhaben zu erinnern, möglichst oft Danke zu sagen: Die Dankbarkeits-Challenge war geboren.

In den nächsten Tagen und Wochen gewann ich noch weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Allein am Reitstall machten insgesamt rund 30 Einstellerinnen und Einsteller – und damit zwei Drittel unserer Stallgemeinschaft – mit. Das war besonders erstaunlich, denn normalerweise fiel es gerade diesen Menschen nicht leicht, meinen Gedankengängen über das Heilen, den Herrgott und die Welt im Allgemeinen zu folgen. Die täglichen Textnachrichten fanden jedoch derartigen Anklang, dass sich ein Großteil der Teilnehmer am Ende sogar zehn Bonusnachrichten wünschte. Ich hatte noch so viel Schreibstoff und daher angeboten, zehn weitere Nachrichten zu schicken.

Hinweis: Die vorliegende Challenge enthält nun wie ursprünglich geplant 30 Nachrichten für 30 Tage. Da ich in Buchform weit mehr Text in jedem Kapitel unterbringen konnte als in einer einfachen SMS, ist der zusätzliche Lesestoff in die 30 Tage eingearbeitet.

Zurück zur Geschichte: Der Tierarzt kam nach 40 Tagen wieder. Meine Bekannte wollte auf Nummer sicher gehen und die zehn weiteren Tage nutzen, ausgiebig ihr gesundes Pferd zu visualisieren, um bei der Folgeuntersuchung einen möglichst guten Befund zu erhalten. Ich hatte am Tag der Untersuchung gar nicht nach der genauen Uhrzeit des Termins gefragt, war aber zufällig in der Stallgasse, als der Tierarzt eintraf. Es war die Stunde der Wahrheit. Der Tierarzt unterhielt sich zunächst kurz mit der Besitzerin und ihrem Mann, während er sein Ultraschallgerät auspackte und schließlich mit der Untersuchung begann. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so still war es im Stall geworden. Selbst der sonst liebenswert gesprächige Tierarzt sagte nichts. Er schallte nur …
Nach einer gefühlten Ewigkeit meinte er schließlich verwundert: „Das sieht gar nicht so schlecht aus …“ Auf die Nachfrage der Besitzer, was dies denn genau bedeuten würde, erhielten sie die erfreuliche Botschaft, dass auf den Ultraschallbildern nichts mehr zu erkennen sei und die Fesselringbänder vollständig intakt aussähen. Hätte der Tierarzt bei seiner Fahrt vom Hof noch einmal in den Rückspiegel geschaut – er hätte ein paar ausgelassen durch die Stallgasse tanzende Menschen gesehen.

Vier Jahre später habe ich meine Bekannte anlässlich der Entstehung dieses Buches wieder kontaktiert. Sie war inzwischen in einen anderen Stall umgezogen, und ich wollte wissen, wie es ihnen ging. Sie berichtete begeistert, dass sich ihre Stute weiterhin bester Gesundheit erfreue.

Pfau von Christian LindemannEs funktioniert!

Seither habe ich von Menschen, die sich auf die Dankbarkeits-Challenge eingelassen haben, von vielen – großen und kleinen – Erfolgsgeschichten gehört. Erst neulich schrieb mir jemand: „Es hat sich in der Zeit vieles gefügt.“
Das Besondere daran ist für mich, dass ich an all den Erfolgen nicht persönlich als Heilerin beteiligt war. All diese Menschen haben sich selbst auf den Weg gemacht oder waren schon im Gehen. Aus den Texten haben sie für sich mitgenommen, was gerade passte und für sie umsetzbar war. Viele erzählen auch, dass sie noch immer gern nach dem Zufallsprinzip einen Blick in die Nachrichten werfen, wenn sie nach Ideen zur Lösung einer Herausforderung suchen.

Denn Herausforderungen im Leben gibt es nach wie vor. Die Texte der Dankbarkeits-Challenge dienen dazu, dem Kopf zu helfen, sich selbst zu helfen. Das Leben auf dieser Welt ist mit permanentem Wandel verbunden. Nichts bleibt, wie es vor einer Sekunde noch war. Allein in deinem Körper laufen sekündlich Milliarden Prozesse ab. Nichts steht auch nur für eine Sekunde still, alles beeinflusst sich gegenseitig. Auch die gelassensten und selbstbewusstesten Menschen sind dies nur, weil sie sich täglich darin disziplinieren, sich selbst zuzuhören. Wir werden nicht davor gefeit, Angst, Trauer oder Hoffnungslosigkeit zu erleben. Doch indem wir uns besser zuhören, wird uns mitunter schneller bewusst, wo wir gerade mit unseren Gefühlen und Gedanken sind. Diese Selbsterkenntnis wiederum ist der erste Schritt zur Veränderung.

Ich bewundere all die Menschen, denen durch eine bewusste Veränderung ihrer Gedanken ein gewünschter Wandel in ihrem Leben gelungen ist. Sie machen wiederum mir Mut und geben mir Hoffnung. Denn auch ich wache morgens auf und fahre nach einer Nacht der Abwesenheit und Träume zunächst mein Betriebssystem hoch: Ich aktiviere meine Eigenliebe, erinnere mich ans Atmen und begebe mich in mein Vertrauen in meine Anziehungskraft. Und ich erinnere mich daran, auch heute wieder mutig in meiner Liebe für mich selbst zu bleiben und mir weiter zuzuhören – egal, was die Welt erzählt.
Denn es gibt etwas, das alles weiß und von dem wir uns führen lassen können, wann immer wir zuhören wollen. Dieses Etwas – egal, ob wir es Herrgott, Universum, Schöpfung oder wie auch immer nennen – ist beständig da. Es kann niemals nicht sein.

Auch meinen Verstand beschäftigt es noch immer, in seiner Gänze zu begreifen: dass es in der Tat etwas gibt, das immer für uns da ist. So wie es in der Geschichte von Gott erzählt wird, der mit einem Mann am Strand entlangspaziert, der über sein Leben sinniert. Bei einem Blick zurück stellt der Mann fest, dass teilweise nur eine Fußspur im Sand zu sehen ist – genau an den schwierigsten Stellen in seinem Leben. Auf die Frage, wo Gott denn in seinen dunkelsten Stunden war, antwortet dieser: „Das waren die Zeiten, in denen ich dich getragen habe.“

Geh mutig weiter deinen Weg, und erlaube dir, dich auch tragen zu lassen. Bedanke dich bei der Macht, die dich bis hierher gebracht hat. In dir ist mehr Kraft, als du vielleicht glaubst.